Das Dokumentationszentrum Glanzstoff: auf den Spuren der Kunstseide

Der Industriepark Oberbruch, ehemaliges Stammwerk des Kunstseide-Produzenten „Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG“, beherbergt seit 2021 das Dokumentationszentrum Glanzstoff. Anhand von Zeugnissen der firmeneigenen Sammlung wird hier die wechselvolle Geschichte des Unternehmens sowie die industrielle und gesellschaftliche Entwicklung des Heinsberger Landes veranschaulicht. Dabei werden zeitlose Aspekte wie Erfinder- und Unternehmergeist, internationale Konkurrenz, Kriegswirren, Emanzipation, Einwanderung sowie die Globalisierung der Märkte gezeigt. Das Dokumentationszentrum Glanzstoff ist das Einzige in Deutschland und das Erste im Heinsberger Land, das sich mit der Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Region befasst.

Informationen

Geöffnet: Donnerstag bis Sonntag: 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung, gesonderte Öffnungszeiten an Feiertagen

Ganz in der Nähe

Für das Dokumentationszentrum Glanzstoff wurde die einzigartige Sammlung von Fotografien, Grafiken, Filmen, Gemälden, Objekten, Kleidung, Bauplänen sowie die Firmenbibliothek aufbereitet. Ausgewählte Exponate werden in dem vom Förderverein renovierten, 125 Jahre alten, ehemaligen Produktions- und späteren Verwaltungsgebäude präsentiert. Produkte und Arbeitsprozesse, vor allem aber die daran beteiligten Menschen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Glanzstoff bot nicht nur Arbeit, sondern prägte durch moderne Siedlungen und Vereine auch den Alltag und die Kultur der Mitarbeitenden und der Region. Das können Sie anhand vieler Exponate und Quellen erfahren: Sie werden nach Ankunft zunächst filmisch per „Zeitreisen“ über die Unternehmensgeschichte und das parallele Zeitgeschehen informiert. Ferner haben Sie nach Vereinbarung ebenfalls Zugriff auf das digitale Glanzstoff-Archiv, das alle Werkszeitschriften und zeithistorischen Bücher zur Entwicklung des Unternehmens über die 100-jährige Firmengeschichte bis hin zum Industriepark sowie die Bebauungspläne des Standortes Oberbruch und der firmeneigenen Wohnhäuser in der Region umfasst. Dadurch erhalten Sie nicht nur wertvolle Einblicke in das Unternehmen, sondern auch in die Innovationen, die in unterschiedlichen Produkten Verwendung fanden.

Ausgangspunkt Erfindergeist

Max Fremery und Johann Urban begannen 1891 mit der Herstellung von Glühfäden und Glühlampen und erfanden die deutsche Kupferkunstseide. Auf dieser Erfindung basiert die Gründung der „Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG“ im Jahre 1899. Sie entwickelte sich zu einem der international bedeutendsten Unternehmen der Kunstfaserindustrie mit 29.000 Mitarbeiter*innen. Die bei Glanzstoff neu entwickelten und in Oberbruch industriell gefertigten Produkte wie Kupferseide (1899), Rayon (1911), Stapelfasern (1916/1935), Perlon (1950) und Diolen (1958) veränderten und prägten durch Vielfalt und Qualität besonders die Damenmode des 20. Jahrhunderts nachhaltig. Mit Reifenkord (1938) und Stahlkord (1969) für Autoreifen sowie Kohlenstofffasern (1985) für neue Technologien, wie beispielsweise im Flugzeugbau, entwickelte das Unternehmen auch Materialien für technisch innovative Einsatzgebiete.

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